Hochzeit 1929

Gertrud Slabon und Paul Poppe heirateten in Zedlitz (Kirche und Standesamt Plümkenau).

Das Bild zeigt die Hochzeitsgesellschaft mit Gästen aus Zedlitz und Podewils. Das Haus existiert heute nicht mehr, da es im Frühjahr 1945 zerstört wurde.



Podewils und Zedlitz liegen im preussischen Siedlungsgebiet, das Friedrich der Große nach dem Siebenjährigen Krieg (1756–1763) ab 1772/1773 mit Kolonisten aus Deutschland und angrenzenden Gebieten bevölkern ließ.

Gertrud Slabon aus Zedlitz im Kreis Oppen heiratete den Schuhmacher Paul Poppe, aus Podewils im Kreis Oppeln. Beide hatten gemeinsame Urgroßeltern Slabon, waren also Cousin und Cousine zweiten  Grades. Paul Poppe ist 1946 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft gestorben.

Die Familie (Gertrud mit vier Kindern) ist geflüchtet und konnte sich in die Magdeburger Börde durchschlagen. Gertrud sprach nach dem Krieg davon, dass Verwandtschaft Slabon in Berlin, Thüringen und im Raum Ostwestfalen existieren soll, konnte aber unter den Nachkriegsumständen keinen Kontakt herstellen.

Details / Offene Fragen

Es gibt Indizien, dass die frühen Vorfahren Slabon aus Böhmen oder Mähren (Slowakei) nach Oberschlesien eingewandert sind.
Dies lässt sich aber derzeit nicht belegen. Dazu fehlt derzeit mindestens eine Generation, die vermutlich aus dem Raum Karlsmarkt mit Karlsburg stammt.

Bereits im 19. Jahrhunderts habe viele junge Menschen auf der Suche nach Arbeit Schlesien verlassen und haben sich nachweislich im oberschlesischen Industriegebiet (z.B. um Kattowitz) oder in den Ballungszentren des Deutschen Reichs niedergelassen und geheiratet (z.B. in Berlin und im Ruhrgebiet).

Das Thema Arbeitsmigration spielte in Schlesien immer eine große Rolle, der hohen Geburtenrate und der schlechten Voraussetzungen vor Ort wegen. Daher können die Sippen sehr weit entfernt gewohnt haben.